Menschen, die nach Gesundheit, Gewichtsabnahme oder erhöhter Energie streben, werden unweigerlich mit dem Begriff „Darmmikrobiom“ konfrontiert. Dies bezieht sich auf die Vielzahl von Mikroorganismen, die in unserem Darm leben und eine bedeutende Rolle für unsere Gesundheit spielen. Ein Ungleichgewicht in diesem Mikrobiom kann häufig zu Problemen wie Übergewicht, Diabetes und Fettleber führen. Glücklicherweise haben Forscher Möglichkeiten entdeckt, wie man das Darmmikrobiom stärken und damit verbundene Erkrankungen verhindern oder behandeln kann.
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung eines vielfältigen Darmmikrobioms. Die mediterrane Ernährungsweise, die reich an Omega-3-Fettsäuren aus Fisch und ballaststoffreichen Nüssen ist, wird daher oft empfohlen. Zusätzlich haben Forscher einen positiven Einfluss von Ballaststoffen in Form von resistenter Stärke auf die Darmgesundheit festgestellt. Es scheint auch, dass resistente Stärke beim Abnehmen helfen kann und möglicherweise einen Schutz vor Diabetes bietet. Diese Form von Ballaststoffen entsteht, wenn stärkehaltige Lebensmittel wie Nudeln und Kartoffeln nach dem Kochen abkühlen.
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" Zusätzlich haben Forscher einen positiven Einfluss von Ballaststoffen in Form von resistenter Stärke auf die Darmgesundheit festgestellt. Es scheint auch, dass resistente Stärke beim Abnehmen helfen kann und möglicherweise einen Schutz vor Diabetes bietet. "
Zufuhr von resistenter Stärke
Ein Team chinesischer Forscher führte eine placebokontrollierte, doppelblinde Studie durch, an der insgesamt 37 Teilnehmer im Durchschnittsalter von 33 Jahren teilnahmen. Um den potenziell positiven Einfluss von resistenter Stärke auf das Mehrgewicht und den metabolischen Phänotyp zu untersuchen, wurden nur Personen mit einem BMI über 24 und/oder einem Taillenumfang von mehr als 85 Zentimetern bei Männern und 80 Zentimetern bei Frauen ausgewählt.
Die Teilnehmer waren größtenteils wenig bis gar nicht aktiv im Alltag. Es gab klare Ausschlusskriterien, darunter keine chronischen Erkrankungen, laufende Behandlungen, die den Glukosestoffwechsel beeinflussen, oder kürzlich erfolgte Einnahme von Antibiotika bzw. Probiotika. Die Studie erstreckte sich über einen Zeitraum von insgesamt 20 Wochen, der aus zwei achtwöchigen Interventionsperioden und einer vierwöchigen Bereinigungspause bestand.
Während einer der beiden Phasen nahmen die Probanden resistente Stärke aus Mais ein, während sie in der anderen Phase eine Kontrollstärke erhielten. Um sicherzustellen, dass die Teilnehmer nicht wussten, welche Substanz sie einnahmen, wurden beide Pulver in identisch versiegelten Beuteln verpackt. Die Einnahme erfolgte zweimal täglich vor einer Mahlzeit, wobei auch den Prüfern, dem klinischen Personal und den Ergebnisbeurteilern verborgen blieb, welche Form der Stärke den Teilnehmern zugeteilt wurde.
Weitere Vorgaben während der Studie
Die Teilnehmer wurden angewiesen, sich an spezifische Ernährungsvorgaben zu halten, die den chinesischen und amerikanischen Richtlinien für die Behandlung von Mehrgewicht entsprachen. Diese Richtlinien umfassten einen Anteil von 50 bis 60 Prozent Kohlenhydraten, 25-30 Prozent Fett und 15 bis 20 Prozent Protein, abhängig von Körpergröße und -gewicht. Es wurde empfohlen, drei ausgewogene Mahlzeiten pro Tag einzunehmen, wobei ein Stück Obst erlaubt war, jedoch zuckerhaltige Getränke oder Snacks vermieden werden sollten. Alle Teilnehmer waren dazu aufgefordert, ein Ernährungstagebuch zu führen, das zu bestimmten Zeitpunkten ausgewertet wurde. Eine erfahrene Diätassistentin überwachte den Stärkekonsum und die Einhaltung des Diätplans während regelmäßiger Besuche.
Untersuchungen während der Studie
Während des Beginns und des Endes der Interventionsperiode wurden den Teilnehmern eine Reihe von Tests und Untersuchungen unterzogen. Die Forscher entnahmen den Teilnehmern nach einer zehnstündigen Fastenphase am Morgen Blut-, Urin- und Stuhlproben und führten anthropometrische Tests durch, um Körpermaße und -merkmale zu erfassen. Durch einen Labor-Versuch bewerteten die Wissenschaftler den Glukosestoffwechsel unmittelbar nach einer Mahlzeit sowie im nüchternen Zustand und bestimmten auch die Insulinsensitivität. Die Analyse der Metagenomik und Metabolomik diente dazu zu verstehen, wie die resistente Stärke die Zusammensetzung des Darmmikrobioms und seine Funktion beeinflusst.
Zusätzliche Untersuchungen an Labormäusen:
Um den zugrunde liegenden Mechanismus besser zu verstehen, führten die Forscher weitere Tests an Labormäusen durch. Sie übertrugen Darmmikrobiome von menschlichen Spendern auf die Mäuse, die bereits durch die Einnahme von resistenter Stärke verändert worden waren. Die Mäuse wurden gemäß strenger Vorgaben gefüttert: 45 Prozent Fett, 20 Prozent Protein und 35 Prozent Kohlenhydrate, wobei 20 Prozent der Kohlenhydrate aus resistenter Stärke oder Kontrollstärke bestanden. Ähnlich wie bei den menschlichen Probanden wurden von den Mäusen verschiedene Proben entnommen, um die oben genannten Werte zu messen.
Fazit:
Die Untersuchungen legen nahe, dass die Einnahme von resistenter Stärke das Abnehmen unterstützen könnte. Es wurde festgestellt, dass resistente Stärke einen positiven Einfluss auf das Körpergewicht und die Zusammensetzung des Darmmikrobioms haben kann. Interessanterweise war dieser Effekt unabhängig von den Ernährungsvorgaben: Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen der Phase, in der resistente Stärke eingenommen wurde, und der Phase mit der Kontrollstärke. Auch der Gesamtenergieverbrauch und der prozentuale Anteil der Makronährstoffe blieben in beiden Perioden ähnlich.